Das Dorf von Franzosen gegründet und besiedelt ...

Einst ...
Wenige Menschen siedelten 1692 im großen Wald zwischen Rhein und Lauter im Bienwald. Es entstand ein Dorf, eine Oase im Bienwald.

 

Büchelberg wurde im Zusammenhang mit den militärischen Sicherheitssmaßnahmen des französischen Königs Ludwig XIV gegründet. Der "Sonnenkönig" sicherte seine neu erworbenen Gebiete im Elsaß und der Pfalz durch Festungsgürtel. In den letzten Jahren 1685 bis 1687 wurde als Teil davon in der Nähe von Röschwoog (Elsaß) die Festung "Fort Lois" errichtet. Der Bienwald wurde in dieser Zeit schon im Zuge der Reunionen als französisches Gebiet erklärt.

Eine Arbeiterkolonie, meist Männer aus der Picardie in Nordfrankreich, mußte mitten im Bienwald das nötige Baumaterial, vor allem Kalk, Kalksteine und Holz beschaffen. Die Hauptaufgabe der Arbeiter war, den ergiebigen Kalksteinboden auszubeuten. Der Kalk wurde vermutlich an Ort und Stelle gebrannt. Bei Grabungen fand man Erdlöcher, die auf erste primitive Kalkbrennöfen schließen lassen. Außerdem wurde der Wald auf dem Kalkhügel abgeholzt und die Stämme zum Festungsbau nach Fort Lous bebracht.

Lauterbourg dürfte Einkaufsort gewesen sein. Von dort aus wurde die Arbeitersiedlung, die aus ein paar einfachen Holzbaracken bestand, auch verwaltet.

Gemäß einer mündlichen Überlieferung soll es dabei um eine Kolonie französischer Sträflinge gehandelt haben. Das konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Ebenso konnte nicht nachgewiesen werden, ob auch Frauen anfänglich in Büchelberg lebten.

Nach dem Festungsbau im Jahre 1690 verließ ein Teil der französischen Arbeiter die Kolonie. Einige wurden in Fort Lois, der neuangelegten Soldatenstadt ansässig. Ein Teil der Arbeiter blieb jedoch in der abgelegenen Siedlung wohnen. Es könnten etwa acht bis zehn Familien gewesen sein.

Bereits vor der Gründung hat der mit Buchen bewachsene Kalkhügel den Namen "Buchenberg" (= Büchelberg) geführt und wurde auf die Siedlung übertragen.

Die französische Ortsverwaltung in Colmar teilte den wenigen Familien das Land als Erbbestand (vererbbares Gut) zu. Bittschriften an Forstamt und Stadtverwaltung Lauterbourg um weitere Landzuweisungen blieben erfolglos. Erst das bischöfliche Amt in Speyer sorgte für weitere Zuweisungen.
1720 wurden 34 Haushalte mit rund 200 Seelen gezählt.
1800 waren es 554 Einwohner und
1905 bereits 658 Einwohner

Folgende Familien gehörten vermutlich zu den ersten Büchelberger Einwohner: Braun, Broßart, Maßet und Millet.
Ebenfalls noch im 17. Jahrhundert dürften sich die Familien Amicaux, Boineau, Charnois, Dumâs, Frerejaque, Müller, Niederer, de Ries und Wittmann angesiedelt haben.

Bekannt und urkundlich festgehalten sind die Namen der ersten französischen Siedler, die jedoch im Laufe der Jahre verdeutscht wurden.

1720/21 1739 1755 heute
Bronsar Bronsart Bronsar Brossart
Brun     Braun
de Ries Deriß Deris Deris
du Mars Dumàst Duma -
Martinaux - - -
Maßé Maßet Maßet Masset
Millet Millet Millet -
Mouillet -- Moulliet/Moullies Moulliet
Müller Müller Müller Müller
Nicolas Nicola Nicola Nicola
Niderer / Niederer Nider Niederer Niederer
Philippe Philipp Philipp Philipp
Pigon - - -
Répsong / Rebhsomez Rebsom Rebsamen Rebsamen
Rerner - - -
    Rinnert Rinnert
Rippé Ripp Ripp Ripp
Schnallé Schnall Schnall Schnall
Speiser - Speißer -
- Sprißer - -
- Stahl Stahl -
Thiebault - - -
Wittmann - - -
Allein dadurch ist die oft vertretene Auffassung, Büchelberg gehe auf eine italienische Ansiedlung zurück, klar widerlegt. Lediglich weinige italienische Holzarbeiter waren in Büchelberg verblieben. Der Name Ghirardini zeugt davon.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Geschichtliche Notizen aus der Pfalz - 19. Jahrhundert:
Die Pfalz bildete von 1816 an einen bayerischen Regierungsbezirk. Das war einer von 8 Bezirken. Deutschland befand sich nach denm Wiener Kongreß im Umbruch. Das Bistum Speyer wurde wieder gegründet und die Protestantische Landeskirche der Pfalz, heute "Evangelische Kirche der Pfalz" wurde neu gegründet. Gerade das kirchliche Leben, die kirchlichen Vereine und Schulen, nicht zuletzt das Gesangbuch fördern das Gefühl der Zusammengehörigkeit.

Pfalzspezifische Institutionen aus der bayerischen Zeit, wie die Landesbibliothek, das Landesarchiv und das Historische Museum der Pfalz, trugen zum Wissen über die Region bei.

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